Im Wintergarten. Frank und Carol am Frühstückstisch. Auftritt Bosy. (Deutlich jünger als die beiden anderen. Mit zerknittertem Hemd, das halb aus der Hose hängt, schief aufgesetztem Hut und einem Jackett über dem Arm; sichtlich unausgeschlafen. Er wirft über Franks Schulter einen Blick in die Zeitung, trinkt aus Franks Tasse; greift sich ein Brötchen von Carols Teller, beißt hinein und legt es wieder zurück; lässt sich von Carol die Krawatte richten, küsst sie auf die Wange und geht durch die Wintergartentür ab. Frank und Carol sehen ihm nach, nicken sich zu.)

 

 

 

Carol: Es wird Zeit.

 

Frank: Jaja, es wird Zeit.

 

Carol: Er muss erwachsen werden.

 

Frank: Stimmt, so wird das nie was.

 

Carol: Sieht man an dir.

 

Frank: Ich bitte dich. Das hatten wir alles schon.

 

Carol: Auf jeden Fall muss er raus.

 

Frank: Langweilt er dich?

 

Carol: Darum geht es nicht. Es muss alles – seine Ordnung haben. Irgendwann.

 

Frank: Ordnung! Ha!

 

Carol: Spießer.

 

Frank: Schlampe.

 

Carol: Siehst du, jetzt bist du derjenige, der mich langweilt.

 

Frank (versöhnlich): Hast du dir schon etwas überlegt?

 

Carol: Überlegt?

 

Frank: Du weißt schon. Geplant. Gedacht. Freiwillig geht der nicht. Da muss man ihm schon was          bieten.

 

Carol: War das ein Kompliment?

 

Frank: Wenn du so willst.

 

Carol: Schmeichler. Zu spät.

 

Frank: Also hast du nun, oder nicht? – Gedacht. Geplant.

 

Carol: Natürlich!

 

Frank: Und?

 

Carol: Gartenparty. Ganz viele reizende junge Damen. Alle aus gutem Haus -

 

Frank: Schatz, so wirst du vielleicht deinen Sohn los. Aber nicht deinen Geliebten.

 

Carol: Du würdest ihn einfach vor die Tür setzen!

 

Frank: Nicht ohne beigelegte Pflegeanleitung. Er soll ja nicht eingehen.